Hochgeladen von 123Gandalf321 am 14.03.2012
"Es passiert vor Schulen, in Schnellrestaurants, in der Einkaufszone, bei Facebook oder beim Chat im Internet. Sogenannte „Loverboys" sprechen junge Mädchen an, sorgen dafür, dass diese sich in sie verlieben, und treiben sie danach in die Prostitution. Manche Opfer sind erst 11, 12 Jahre alt. Die Männer suchen gezielt nach Mädchen, die sich gerade mit ihrem Leben nicht wohl fühlen -- aus welchen Gründen auch immer."
Bericht über Loverboys und deren Machenschaften in der WDR Sendereihe FrauTV - Erstausstrahlung am 1. Dezember 2011 - 30 min
Weitere Infos unter:
http://eilod.de/ - ElternIniative für Loverboy Opfer Deutschland - Hilfe für betroffene Kinder und Eltern
http://www.stoploverboys.nu/sitede/ - deutsche Seite der niederländischen Stiftung "StopLoverboysNU" mit vielen Infos und Hilfsangeboten
http://www.planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?sendung=8793 - Für Schüler und Lehrer als Unterrichsstoff
"Als ich Mitte 2010 im Spiegel-Online dazu den ersten Artikel las, vermutete ich in Deutschland höchstens ein paar Einzelfälle. Doch schon bei meiner Recherche zum ersten Stück wurde mir klar, dass mehr dahinter stecken musste. Es geht um Mädchenhandel mitten unter uns in Deutschland, minderjährige Mädchen, die pädophile Freier bedienen sollen. Welches Ausmaß die Sache hat, ist ungeklärt. Es folgten bis heute Berichterstattungen in mehreren anderen Medien: Bild, Welt, Süddeutsche und RTL, aber eigentlich ist es unbegreiflich, dass die Sache in der deutschen Öffentlichkeit nicht längst schon viel höhere Wellen geschlagen hat.
Im Januar diesen Jahres erklärte ich als Autorin in frauTV wie die Loverboy-Masche funktioniert. Es hat jedoch fast ein Jahr gedauert bis ich jetzt einen deutschen Fall vorstellen kann. Ich möchte der mutigen Mutter Silke Steffens (Name geändert) für ihr großes Vertrauen danken. Zu ihrem Schutz verzichten wir darauf, Details des Falles hier im Internet noch einmal zu schildern. Nur soviel: Die Mutter erklärt in unserem Beitrag wie ihre 12jährige Tochter von einem Loverboy sexuell missbraucht wurde und wie sie als Mutter seit fast zwei Jahren mutig gegen ihn kämpft. Nie hätte sie gedacht, dass es so schwer ist, ihre inzwischen 14jährige Tochter dazu zu bringen, den Kontakt zu dem gefährlichen Mann einzustellen.
Es ist nicht so, dass ich bei meinen Recherchen keine deutschen Fälle kennengelernt hätte. Bärbel Kannemann, pensionierte deutsche Kriminalhauptkommissarin, die jahrelang in Holland für die Stiftung Stoploverboys NU arbeitete, hat das Thema nach Deutschland gebracht. Als sie die holländische Internetseite der Stiftung ins Deutsche übersetzte, meldeten sich die ersten deutschen Fälle bei ihr und suchten Hilfe. Sie brachte mich in Kontakt mit mehrere betroffenen minderjährigen Töchtern und Müttern. Keine jedoch war psychisch in der Lage, mit mir ein Interview zu führen. Hinzu kommt, dass die Mädchen, wenn sie sich trauen, den Loverboy zu verlassen, massiv von diesen Männern bedroht werden. Bärbel Kannemann sind inzwischen nach eigenen Aussagen deutschlandweit per E-Mail oder telefonisch fast 200 Fälle bekannt. Entweder mit den Opfern persönlich häufig aber auch mit Angehörigen oder guten Freunden, der Opfer, die bei ihr Rat suchen.
..."
Autorin: Janine Stolpe-Krüger
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